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Inhalt

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Titel

Elly

Königin

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Elly

Autorenporträt

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Impressum

Leseprobe – Willkommen in Amerika

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Elly

Diese Geschichte ist nicht meine Geschichte. Ich bin nicht sicher, wem sie gehört. Sie liegt auf der Straße, sie schläft in unserem Haus und trotzdem ist sie mir immer einen Schritt voraus. Wenn ich diese Geschichte nun aufschreibe, ist das ein Versuch, sie zu bannen. Ich will, dass sie zur Ruhe kommt und auch mich verschnaufen lässt. Ich renne schon so lange. Ich bin müde, erschöpft. Das Nachbarskind sitzt auf meinem Schoß. Es hat sich gestern die Lippe aufgebissen. Die Wundblase hat sich mit Eiter gefüllt.

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich wach und lebendig bin. Ich sehe mich. Ein hüpfendes, sommersprossiges Kind. Ich renne, so schnell ich kann. Meine Sohlen trommeln auf den heißen Asphalt. Mein Herz pocht bis zum Hals. Ich renne, um zu spüren, wie stark ich bin. Meine Beine ragen aus den kurzen blauen Shorts. Ich bin stolz darauf, dass sie vor mir ein Junge getragen hat. Ich fühle mich mutig in diesen Hosen. Die Sommerluft streichelt meine Beine. Die Steinchen auf dem Teer bohren sich in meine Sohlen. Meine Füße lösen sich vom Boden. Ich schwebe eine Handbreit über dem Asphalt. So gleite ich um die Ecke, die kleine Stichstraße hinab zu dem schwarzen Bach. Ich sehe die Fische zwischen den Planken der Holzbrücke. Dunkle Striche auf dem hellen Grund. Das Wasser ist torfig, braun, der Boden aus Sand. Ich fliege bis zum Wald. Ich breite die Arme aus und schwimme in der Luft. Ich bin glücklicher als erlaubt. Ich schwebe über den Dingen, den Menschen, dem Fernsehapparat. Dann stürze ich ab. Ich falle. Mein Schrei weckt mich auf.

Komm bald wieder, wir müssen das untersuchen, sagen die Ärzte. Aber es gibt nichts zu untersuchen. Mein Körper ist stark. Es ist etwas Anderes, das mich bedrückt, mir die Luft abschnürt, mich kaum atmen lässt. Ich halte diese Geschichte fest, weil sie niemand erzählt. Das Schweigen gehört zu meiner Familie. Es ist schwer zu beschreiben, es zu fassen zu kriegen, denn das Schweigen besteht nicht aus Stille. Meine Eltern und ich reden über dies und das. Dazwischen fällt eine Wahrheit. Sie fällt tief. Kein Satz fängt sie auf. Es heißt, der Tod beende das Leben. Aber es gibt ein Leben über den Tod hinaus. Menschen leben weiter in den Geschichten, die wir uns erzählen. Sogar was wir verschweigen, lebt weiter, es taucht in anderer Form wieder auf.

Diese Geschichte ist auch ein Theaterstück. Es treten auf: Meine Eltern, Judith und Hamid. Meine kleine Schwester, Elly, sitzt unserem winzigen Vater im Genick. Meine Mutter hält mich an der Hand. Die Bühne liegt im Sonnenlicht. Dann verschwindet Elly. Sie tritt in den dunklen Hintergrund zurück. Ein Grabstein donnert auf die Bühne herab. Wir weinen, jammern, raufen uns die Haare. Jeder taumelt für sich, allein, ins Schwarz des Bühnenhintergrunds. Schließlich tritt eine verwandelte Elly auf. Sie ist viel älter, ihre Augen sind dunkel. Wir starren sie an. Dann schließt meine Mutter sie in die Arme. Wir umringen das Mädchen, verdecken es mit unseren Körpern. Wir sind wie Vampire. Wir weiden es aus. Zurück bleibt ein leeres Gerippe. Ein kleines Kind erscheint. Es lacht und nimmt einen Besen. Damit fegt es die Bühne leer. Anschließend wirft es den Besen in den Zuschauerraum, kreuzt die Beine zum Schneidersitz und spricht: So weit, so gut.

Königin

Am Anfang ist der Schmerz. Steil und spitz bohrt er sich in meine Eingeweide. Er raubt mir den Atem. Ich krümme mich, wimmere, keuche. Dann ist es vorbei. Der Schmerz ist weg. Plötzlich fühle ich mich frei. Ich richte mich auf. Ich atme ein. Ich versuche, wieder einzuschlafen. Doch die Kolik kehrt zurück. Der Schmerz höhlt mich aus. Mein Jammern weckt meine Mutter auf. Verschlafen schaut sie mich an. Ich liege auf dem Sofa, in der Dunkelheit. Wenn der Krampf kommt, vergesse ich mich. Du wirst eine Frau, sagt meine Mutter. Ich kann nicht mal mehr atmen. Der Schmerz schnürt mir die Luft ab. Meine Mutter will mich halten und wiegen, doch ihre Hände sind zu ungeschickt. Als trüge sie Boxhandschuhe. Ihre Finger kommen einfach nicht an mich heran. Hilfe, will ich schreien, hilf mir doch. Am liebsten würde meine Mutter sich entschuldigen, selbst umkippen und wegtreten. Fort von dieser Zumutung. Ich glaube, dafür gibt es einen Apparat. So einen Elektroschocker, der Angreifer zittern lässt. Aber meine Mutter hat nur Pfefferspray in der Tasche. Statt sich selbst zu betäuben, schüttet sie hektisch Tabletten auf den Tisch, tastet nach dem Telefon, bittet um Rat. Die Frau am anderen Ende meint, wir sollten kommen. Meine Mutter sagt zu mir, Liebes, es wird alles gut. Ihr Freund soll uns ins Krankenhaus fahren. Ich stöhne auf. Schnell schaltet meine Mutter um. Holt die Wärmflasche, kocht Tee. Ich fühle, wie der Schmerz an meiner Gesichtshaut zerrt. Meine Mutter wartet nicht auf ihren Freund. Sie ruft ein Taxi. Die Klinik nimmt uns auf.

Blinddarm, sagt der Arzt in der Notaufnahme, ganz klar. Meine Mutter sagt, aber den hat meine Tochter schon seit zwei Jahren raus. Der Arzt kritzelt auf seinen Block. Er empfängt nicht auf dieser Frequenz. Meine Mutter piepst noch mal: Sehen Sie nicht die Narbe? Doch die Pupillen des Arztes spiegeln sich auf dem Display seines Smartphones. Mein Blick schweift durch den Raum, sucht etwas, woran er sich klammern kann. Ein Poster mit einem Elefanten. Meine Augen fahren seine Falten, die Stoßzähne entlang. Der Krampf schleicht sich an. Hinterrücks, wie ein Donnern hinter Wolken. Mein Bauch wird hart, droht zu zerspringen. In meinem Darm schiebt sich ein Wurm voran. Er droht, mich zu sprengen. Ich denke nicht mehr, ich fühle nur noch. So ist das später, wenn du Kinder kriegst, sagt der Arzt in der Notaufnahme. Ich bin selbst ein Kind. Vor dem Gesetz jedenfalls. Mit Puppen spiele ich schon lange nicht mehr. Mit meiner Mutter rede ich nur noch über leere Joghurtbecher und Kleiderhaufen. Ich motze sie an. Sie hat den Verstand verloren, seitdem sie diesen Wirtschaftsinformatiker im Internet gefunden hat. Ich nenne ihn Hugo, obwohl er Adam heißt. Er lächelt darüber hinweg. Ich hoffe nicht mehr, dass er meine Mutter verlässt. Ich hoffe eigentlich auf gar nichts mehr. Höchstens darauf, dass mir endlich Brüste wachsen. Das wäre ein Fortschritt. Die Hügel verleihen Macht. Ich bin flach und wütend. Manchmal stelle ich mir vor, dass ich morgens aufwache und ein Käfer bin. Solche Ideen bringen mich zum Lachen. Dann vergeht die Zeit schneller. Ich bin immer müde. Erst der Schmerz weckt mich auf. Er kehrt mit neuer Wucht zurück. Er rammt sich in meinen Bauch.

Der Arzt hängt mich an den Tropf und setzt mich auf die Liste für den OP. Er will mir den Blinddarm rausnehmen. Meine Mutter sagt noch mal: Den hat schon Ihr Kollege gekriegt. Der Arzt betastet meinen harten Bauch. Ich jaule auf. Meine Mutter gibt ihren Widerstand auf. Sie nennt meinen Namen, unsere Krankenkasse. Almut hat sie mich wegen des Nordens genannt. Wegen der steifen Brise auf Sylt, wo sie nie gewesen ist, wegen des großen Blonden, den sie nie geküsst hat, weil sie keine großen Blonden mag, wegen der Möwen, deren Schreie sie wehmütig machen, und wegen der Algen und des Salzes, die nun nicht an ihren Beinen kleben, sondern nur die dunkle Stretchjeans mit all ihren giftigen Farbstoffen. Almut heiße ich auch, weil meine Mutter glaubte, der Name verleihe mir Mut. Ich soll groß und stark werden. Meine Mutter schaut mich an und sieht sich selbst im Krankenbett liegen. Sie streichelt mir übers Haar. Ich ducke mich weg. Der Arzt sticht die Kanüle in meinen Arm. Die Kälte der Betäubung läuft in mich hinein. Das Licht über mir leuchtet grell. Der Anästhesist zählt rückwärts. Zehn, neun, acht. Die Sieben höre ich schon nicht mehr.

Noch halb betäubt sehe ich Ines zum ersten Mal. Nichts ist danach wie zuvor. Mein Mund ist voll Watte, meine Augenlider schwer. Ich bin ein Stein, der wieder zum Leben erwacht. Ines hat das Bett am Fenster. Das Gegenlicht zaubert ihr einen Heiligenschein. Ihre Züge liegen im Schatten. Auf ihrem Nachttisch mit den Rollen darunter stehen Flaschen mit Astronautennahrung. Ines erklärt mir, der gelbe Brei darin schmecke nach Banane, der rosafarbene nach Erdbeeren. Ich beneide sie darum. Sie isst, als sei sie bereits zum Mond geflogen. Ich bekomme langweilige Schonkost. Meinen Bauch ziert nur eine kleine Narbe. Die Schlinge im Darm wurde rechtzeitig entknotet. Ines aber hat es geschafft: Sie hat ihren Blinddarm platzen lassen. Das Gift flutete ihren Körper. In allem scheint sie mir eine Armlänge voraus. Ich bin dreizehn, sie ist vierzehn Jahre alt. Iiii-nes. Die Silben passen zu ihr. Zuerst der Ausdruck des Ekels, das vernichtende Urteil. Dann das schmeichelnde Ende, die Erlösung. Ines ist weder besonders hübsch noch hässlich. Nichts an ihr ist auffällig. Ihre braunen Haare sind glatt, in der Mitte gescheitelt; ihr Nachthemd weiß wie die Laken, gestärkt. Ich träume von ihr. Wasser, Wellen, Ungemach. Ines rettet mich daraus. An den Haaren zieht sie mich aus dem Strudel empor. Als ich aufwache, erzähle ich ihr davon. Ines legt die Stirn in Falten. Zum ersten Mal ermuntert sie mich, weiter zu sprechen. Ich erzähle ihr alles. Meine Stimme bebt. Ines schweigt. Ich fühle mich nackt. Ines ist so sicher, so stark. Sie braucht keine Worte, um mir das klarzumachen. Ich spüre ihre Überlegenheit, sie richtet mir die Haarwurzeln auf. Sie ist eine Königin. Ich begreife das sofort. Niemand muss mir das erklären. Ich erkenne eine Königin, wenn sie mir begegnet. Eine Königin hat nichts zu verlieren. Deshalb bekommt sie alles. Plötzlich bin ich hellwach.

Da ich bei Ines bin, bin ich gern im Krankenhaus. Ines aber vermisst ihre Schule. Sie schildert mir einen Ort voller Farben, Licht, Musik. Die Schüler dort tanzen, malen, singen, töpfern. Sie bauen Hütten, backen Brot, vermessen das Land. Es dürfen nicht alle Kinder auf diese Schule. Auch Ines musste sich testen lassen. Die Rektorin reichte ihr Wassermalfarben und ein angefeuchtetes Blatt Papier. Ines tupfte den Pinsel darauf. Die Farben liefen ineinander, vermischten sich. Ines gab der Rektorin ihr Bild. Die studierte die Farben. Sie taxierte Ines, verglich sie mit ihrem Gemälde. Diese Kleckserei war Ines’ Eintrittskarte in das Paradies. So stelle ich mir ihre Schule vor. Die Wände und Dächer sind schief verwinkelt wie bei einem Diamanten. Der Garten ist wild. Er wuchert. Wiesen, Kräuter, Weizenfeld. Ein Teich mit Seerosen. Ein Frosch quakt. Die Mücken tanzen über dem Schilf. Eine Hecke schirmt diesen Garten von der Straße ab. Am Eingangstor stehen Wächter. Die beiden Lehrer geben jedem Schüler die Hand. Sie prüfen deren Körpertemperatur und die Pupillen. Wer ihnen zu kalt erscheint, muss eine Runde um das Gebäude rennen. Ines hat immer die richtige Temperatur. Die Schwestern im Krankenhaus sind verblüfft, wenn sie das Thermometer aus Ines’ Körper ziehen. Sie wissen nicht, dass Ines es heimlich kühlt, während die Schwester mich mit einem Waschlappen abreibt. Ines will nicht nach Hause. Sie will nur alles unter Kontrolle haben. Sie will bestimmen, wie es ihr geht. Trotz der gelungenen Täuschung mit dem Thermometer wird Ines noch lange in der Klinik bleiben. Ich aber soll gehen. Nach dem Wochenende kommst du nach Hause, sagt die Schwester. Freust du dich gar nicht? Ich schaue zu Ines. Sie blickt zum Fenster hinaus.

Die Wände in der Klinik sind mit schmutzabweisender Farbe lackiert. Eine Farbe wie die von Eierschalen. Rotz und Tränen perlen ab an diesen Wänden. Heimlich probiere ich das aus. Meine Mutter gibt mir Äpfel, ein Buch. Ich beachte sie nicht. Seitdem sie meinen Vater verlassen hat, bestrafe ich sie dafür. Ich bitte meine Mutter nur um eins: Ich will die Schule von Ines besuchen. Das schlägt meine Mutter mir aus. Lachend sagt sie, sie sei keine von denen. Sie träume nicht in Pastell und glaube nicht an Wiedergeburt. Wut steigt in mir auf. Ich lasse meine Mutter verpuffen. Ich blende sie aus. Nach einer Viertelstunde Schweigen gibt sie auf. Sie verabschiedet sich. Nur ihre Äpfel bleiben zurück. Einer glänzt rot, er hat eine Delle. Ich wiege ihn in der Hand. Der Apfel riecht saftig. Ich reiche ihn Ines. Sie sticht mit einer rostigen Nadel hinein. Ich falte die Hände, senke den Kopf. Ines träufelt den Saft des Apfels darauf. Sie sagt, das heile alle Wunden. Sie sagt auch, ich sei etwas Besonderes, wie ein Edelstein. Ich müsse nur poliert werden. Das Besondere in mir sei verkrustet. Es blitze nur in Augenblicken auf. Doch ich habe Glück. Ines erkennt mich trotzdem. Sie verspricht, mir zu helfen. Das Einverständnis meiner Mutter sei nicht notwendig für ihre Schule, behauptet sie. Ich allein zähle. Ich könne es schaffen, aufgenommen zu werden. Sie bereitet mich vor. Wir trainieren hart.

Ich muss alles neu lernen. Das Stehen, das Gehen, sogar mein Sitzen ist falsch. Ines übt mit mir. Tausend Mal muss ich alles wiederholen. Nachts weckt sie mich und fragt, welche Musik mir gefällt, wie alt ich bin oder nach meiner Lieblingsfarbe. Schnell sage ich, Walzer, elf und Rot. Ines deckt mich wieder zu und küsst mich auf die Stirn. Ich vergesse nicht, wie alt ich in Wirklichkeit bin und dass ich Grün viel lieber mag. Aber ich bin eine gute Schülerin. Ich lerne schnell. Ich weiß, was meine Lehrerin hören will. Ines freut sich über meine Fortschritte. Es gefällt mir, wie sie sich freut. Sie ändert meine Vorlieben, meine Hobbys, meine Erlebnisse. Ich nehme alles bereitwillig an. Ines sagt, mein Name passe nicht zu mir. Mein wahrer, mein geheimer Name laute Eleonore. Sie nennt mich Elly. Ich höre darauf. Ines verwandelt mich. Sie gibt mir neue Kleider, sogar eine Perücke. Im Bad ziehe ich mich um. Als ich die Tür öffne, starrt Ines mich an. Erschrocken frage ich, ob alles stimmt? Unsicher zupfe ich an meiner Frisur. Ines sagt nichts. Steif wie eine Marionette streckt sie die Hand nach mir aus. Sie zieht mich auf ihre Knie. Ich bin zu groß dafür. Das stört sie nicht. Sie hält mich in den Armen, sie wiegt mich und summt. Ich halte ganz still. Die Perücke ist schwarz und struppig. Meine eigenen Haare sind hell und dünn. Ines stört das Künstliche der Perücke nicht. Sie streicht mir über die fremden Haare. Eine Putzfrau überrascht uns. Sie lacht bei unserem Anblick. Ich bin hilflos, wütend. Ines bebt. Sie läuft Gefahr die Fassung zu verlieren. Ich sehe es. Doch sie wendet sich ab. Im nächsten Augenblick ist sie wieder meine Königin. Mächtig, unnahbar. Die Putzfrau sagt, wir sollten rausgehen, an die frische Luft, uns nicht im Zimmer begraben. Wir werfen uns auf unsere Betten. Sie wedelt mit dem Wischmopp um uns herum. Wir lassen sie reden. Die Erwachsenen glauben, es ist alles ein Spiel.

Der Arzt ruft die Kinder aus den Nachbarzimmern an mein Bett. Sie dürfen zuschauen. Der Plastikfaden an meiner Narbe wird entfernt. Der Arzt zieht meine Schlafanzughose bis unter den Bauchnabel. Ich fürchte, dass sie noch weiter runter rutscht. Ich versuche, nicht zu atmen. Der Arzt zupft mit einer Pinzette an der roten Wulst auf meiner Haut. Endlich fängt er den blauen Faden. Ein Junge starrt auf meinen Bauch. Er verzieht das Gesicht, zeigt seinen Ekel. Ich hasse ihn. Ines verlässt das Zimmer. Sofort wird es dunkler im Raum. Der Arzt hält den blauen Faden in die Luft. Bald sind wir dich los, scherzt er. Er lobt mich: Die Wunde heilt mustergültig. Als er weg ist, reicht Ines mir ihre rostige Nadel. Ich tauche sie in die Toilette. Dann stochere ich mir damit meine Narbe auf. Ines hilft mir. Wir breiten die Decke über das Blut. Der Stoff saugt es auf. Das Fieber kommt beinahe sofort. Die Schwestern können es sich nicht erklären. Sie geben mir Saft. Heimlich spucke ich ihn aus.