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Wie ein Garten angelegt wird

Einen Garten kann man auf unterschiedliche Art und Weise anlegen. Die beste ist wohl, einen Gärtner dafür zu engagieren. Der Gärtner pflanzt dann dort verschiedene Stöckchen, Reisig und kleine Besen an, von denen er behauptet, es seien Ahornbäume, Fliederbäume, Weißdorne, Hochstämme oder Halbstämme und andere Naturarten; danach buddelt er in der Erde, wendet sie linksherum und klopft sie wieder platt; er macht einen Weg aus der Schlacke, steckt da und dort welkes Laubwerk in den Boden, das er für Stauden erklärt. Er streut auf dem künftigen Rasen Samen aus, die er englischer Lolch, Straußgras, Wiesenfuchsschwanz, Wiesenkammgras oder Lieschgras nennt. Dann verabschiedet er sich und hinterlässt einen braunen, kahlen Garten, als wäre es dessen erster Schöpfungstag. Ihnen legt er ans Herz, diesen gesamten Erdboden jeden Tag gewissenhaft zu gießen, und wenn der Rasen anfangen würde zu sprießen, solle Sand für die Wege gebracht werden. Nun gut.

Man könnte denken, dass das Gartengießen eine einfache Angelegenheit sei, zumal wenn man einen Gartenschlauch zur Hand hat. Doch schnell zeigt sich, dass der Schlauch, solange er nicht gebändigt wurde, eine ungewöhnlich hinterlistige und gefährliche Kreatur ist: Sie windet sich, springt, schnellt hoch, hinterlässt eine Wasserlache unter sich, und mit einem großen Vergnügen versinkt sie im Matsch, den sie auf diese Weise geschaffen hat. Plötzlich stürzt sie sich auf den Menschen, der im Begriffe ist zu gießen, und rollt sich um seine Beine herum, man muss auf sie drauftreten, doch sie bäumt sich auf und wickelt sich einem um die Taille und um den Hals. Während der Angegriffene mit ihr wie mit einem Python kämpft, richtet das Ungeheuer sein Messingmäulchen nach oben und speit einen mächtigen Wasserschwall durch die Fenster hinein auf die frisch aufgehängten Gardinen. Man muss es energisch am Kopf packen und möglichst straff ziehen; die Bestie tobt vor Schmerz und fängt an, das Wasser nicht etwa aus dem Mäulchen zu spucken, sondern aus dem Hydranten und aus anderen Körperstellen irgendwo in der Mitte. Fürs Erste braucht man drei Menschen, um sie zu zähmen. Bis hinter die Ohren voller Schlamm und reichlich nass verlassen sie danach den Ort des Kampfes. Was den Garten betrifft, so hat sich dieser stellenweise in glitschige Pfützen verwandelt, und an anderen Stellen platzt er vor Trockenheit auf.

Wiederholen Sie dies jeden Tag, beginnt nach vierzehn Tagen statt Rasen Unkraut zu sprießen. Es ist eins der Naturgeheimnisse, warum aus den erlesensten Rasensamen das üppigste und struppigste Unkraut wächst; möglicherweise sollte man Unkrautsamen pflanzen, damit daraus dann ein schöner Rasen aufschlägt.

Drei Wochen später ist die Wiese von dichtem Distelteppich und anderen kriechenden oder ellbogenlang in den Boden verwurzelten Unkrautarten überwuchert. Versuchst du etwas davon aus dem Erdboden zu ziehen, bricht es direkt oberhalb der Wurzel ab oder nimmt gleich einen ganzen Klumpen Erde mit. Es ist so: Je schlimmer der Unrat ist, um so besser gedeiht er.

Währenddessen wurde aufgrund einer geheimnisvollen Stoffverwandlung die Schlacke auf den Wegen zum klebrigsten und glitschigsten Lehm, den man sich nur vorstellen kann.

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Nichtsdestoweniger ist es notwenig, den Rasen von dem Unkraut samt seinen Wurzeln zu befreien; du jätest und jätest, und hinter jedem deiner Schritte verwandelt sich der künftige Rasen in nackte, braune Erde, so wie sie noch am ersten Schöpfungstag ausgesehen haben mag. Nur an zwei oder drei Stellen sprießt so etwas wie ein grünlicher Schimmel, ein Hauch von dünnem, lichtem Flaum hervor; es handelt sich zweifelsohne um Gras. Auf Zehenspitzen schleichst du umher und verscheuchst die Spatzen, und während du noch auf die Erde starrst, schlagen auf den Stachelbeer- und Johannisbeersträuchern auch schon die ersten zarten Blätter aus. Immer kommt einem der Frühling zuvor.

Dein Verhältnis zu den Dingen hat sich nun verändert. Wenn es regnet, so sagst du, es regnet auf den Garten; wenn die Sonne scheint, so scheint sie nicht einfach so, sondern sie scheint auf den Garten; ist es Nacht, freust du dich, dass der Garten in der Dunkelheit ruht.

Eines Tages öffnest du die Augen, und der Garten leuchtet in frischem Grün. Der Tau glänzt auf dem hohen Gras, und aus dem Dickicht der Rosensträucher lugen pralle, purpurrote Knospen hervor; und nachdem die Bäume älter geworden sind, werden sie breite, schwere Kronen haben, in deren feuchten Schatten sich morscher Duft ausbreitet. Und du wirst dich nicht mehr an den zarten, nackten, braunen Garten dieser Tage erinnern können, oder an den zaghaften Flaum des ersten Grases, an das magere Aufspringen der ersten Knospen und an all die erdige, ärmlich-rührende Schönheit des frisch angelegten Gartens.

Nun ja, jetzt muss aber gegossen, gejätet und die Steine aus der Erde geholt werden.

Wie man zum Gärtner wird

Allem Anschein zum Trotz entsteht ein Gärtner nicht etwa aus Samen oder Schösslingen, auch nicht aus Zwiebeln, Knollen oder Ablegern, man wird zum Gärtner durch Erfahrungen, durch die Umwelt und Naturbedingungen. Als ich klein war, hegte ich ein trotziges, ja gar schadenfrohes Verhältnis zum väterlichen Garten, denn mir war untersagt, auf die Beete zu treten oder unreifes Obst zu pflücken. Auch Adam durfte im Garten Eden nicht die Beete betreten und Obst vom Baume der Erkenntnis pflücken, weil es noch unreif war. Doch Adam – genau wie wir Kinder – riss das unreife Obst ab und wurde deshalb aus dem Paradies vertrieben. Seitdem ist und bleibt das Obst am Baume der Erkenntnis für immer unreif.

Solange sich der Mensch noch in der Blüte seiner Jugend befindet, denkt er, dass eine Blume das ist, was man in einem Knopfloch trägt oder einem Mädchen schenkt. Er hat kein richtiges Verständnis dafür, dass eine Blume etwas ist, was überwintert, was behackt, gedüngt, begossen, umgepflanzt, beschnitten und gestutzt, von Unkraut, Pilzbefall und von trockenen Blättern, Blattläusen und Mehltau befreit werden muss. Statt Beete umzugraben, läuft so ein Jüngling hinter den Mädchen her, befriedigt seinen Ehrgeiz, genießt die Früchte des Lebens, die er nicht einmal selbst gepflanzt hat, und auch sonst verhält er sich recht destruktiv. Es ist eine gewisse Reife vonnöten; ja, ich würde sogar behaupten, ein bestimmtes Paternitätsalter, um Gärtner-Laie zu werden. Außerdem ist es wichtig, einen eigenen Garten zu haben. Normalerweise lässt man ihn von einem Berufsgärtner anlegen und denkt, man würde nach der Arbeit zum Schauen hingehen, sich über die Blümchen freuen und dem Zwitschern der Vögel lauschen. Eines Tages passiert einem aber, dass man eigenhändig eine Blume einpflanzt, so wie es mir mit Dachwurz passiert ist. Dabei gelangt einem durch einen Hautriss oder sonst wie etwas Erde in den Körper und führt eine Vergiftung oder Entzündung herbei. Kurzum: Man wird zu einem überzeugten Gärtner. Sobald eine Kralle stecken bleibt, ist auch schon der ganze Vogel gefangen. Manchmal wiederum wird man zum Gärtner, weil der Nachbar einen ansteckt. Man sieht zum Beispiel, wie im Nachbargarten eine Pechnelke blüht. Dann sagt man sich: Verdammt noch mal, warum sollte sie nicht auch bei mir blühen? Wenn sie sich bei mir nicht noch prächtiger entwickeln sollte – ja, da wäre der Wurm drin. Von nun an versinkt der Gärtner immer tiefer und tiefer in diese neu erweckte Leidenschaft, die von weiteren Erfolgen genährt und von Misserfolgen vorangetrieben wird. Die Gier eines Sammlers bricht in ihm aus, sie spornt ihn dann an, alles von Aceana bis Zauschneria alphabetisch geordnet anzupflanzen. Später entwickelt sich bei ihm die Obsession eines Spezialisten, die einen bis dahin zurechnungsfähigen Menschen zu einem Rosisten, einem Dahlisten oder zu einer anderen Art exaltierten Besessenen werden lässt. Andere wiederum verfallen ihrer künstlerischen Ader und – getrieben durch die sogenannte schöpferische Unzufriedenheit – gestalten ihren Garten unentwegt um und verändern ihn, komponieren die Farben neu, gruppieren die Büschel um und tauschen die Plätze aller Pflanzen aus, wo auch immer sie stehen und wachsen. Niemand solle denken, dass Gartenarbeit eine bukolische und meditative Tätigkeit sei. Es ist eine unstillbare Leidenschaft, wie alles, was ein gründlicher Mensch anpackt.

Jetzt erzähle ich Ihnen noch, woran man einen echten Gärtner erkennt. »Sie müssen bei mir einmal vorbeischauen«, sagt jener. »Ich möchte Ihnen meinen Garten zeigen.« Wenn Sie dann kommen, um ihm eine Freude zu machen, finden Sie sein Hinterteil, das irgendwo zwischen den Stauden herausragt. »Ich komme gleich«, sagt er über die Schulter hinweg, »ich pflanze nur noch etwas ein.« »Ach, lassen Sie sich nicht stören«, entgegnen Sie freundlich. Nach einiger Zeit hat er es wohl eingepflanzt; er richtet sich auf, verschmutzt Ihre Hand und eröffnet, vor Gastfreundschaft strahlend: »Schauen Sie sich doch einmal um, der Garten ist zwar klein, aber … Augenblick«, sagt er weiter, hockt sich an ein Beet, um an ein paar Grasbüscheln zu zupfen. »Kommen Sie mal mit. Ich zeige Ihnen Dianthus Musalae, da werden Sie staunen. Ach verdammt, hier habe ich vergessen, den Boden aufzulockern«, sagt er und fängt an, in der Erde zu wühlen. Nach einer Viertelstunde richtet er sich wieder auf. »Ach so, ich wollte Ihnen die Glockenblume zeigen, Campanula Wilsonae. Das ist die schönste Glockenblume, die es … Warten Sie, ich muss hier das Delphinium anbinden.« Nachdem er es getan hat, erinnert er sich: »Ja richtig, Sie wollten das Erodium sehen. Einen Moment«, brummt er vor sich her, »ich setze nur grad die Aster um, sie hat hier zu wenig Platz.« Daraufhin schleichen Sie sich auf Zehenspitzen davon und verlassen sein zwischen den Stauden herausragendes Hinterteil.

Treffen Sie ihn einmal wieder, sagt er: »Sie müssen mich unbedingt wieder mal besuchen; eine wunderschöne Pernet-Rose blüht bei mir, so etwas haben Sie noch nicht gesehen. Kommen Sie vorbei? Aber ganz bestimmt!«

Nun gut: Lassen Sie uns ihn besuchen, um zu sehen, wie so ein Jahr vergeht.

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Karel Čapek

Das Jahr des Gärtners

ISBN epub: 978-3-7317-6047-4

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Schöffling & Co. Verlagsbuchhandlung GmbH

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Inhalt

[Cover]

Titel

1. Kapitel: Hier wächst ein Trend

Buddha im Beet

Kräuter à la mode

Die Gabionen sprießen

Gartenfeen im Netz

Globuli fürs Grünzeug

Verliebt in Follies

Shared Economy

Monstermöbel

2. Kapitel: Wenn Gärtner Fehler machen

Wo die Liebe hinfällt

Gartenunfälle

Größenwahn

Die schwarze Liste

Das Geheimnis des grünen Daumens

Wunderwaffen

3. Kapitel: Quer durch die Beete

Mein wunderbares Messie-Eck

Der kleine Zoo im Garten

Mein Zufallsbeet

Tag der offenen Gärten

Mäh-Roboter versus Männer

Mein Garten muss abnehmen

4. Kapitel: Die Gartenfrau auf Reisen

Und wer gießt bei dir?

Ab ins Blumenhotel

Die seltsamen Blüten der Gartenmessen

Ferien unter schwarzer Folie

In fremden Gärten

5. Kapitel: Was die Idylle trübt

»Was hat er denn?«

Der Zankapfel

Baumfreunde contra Baumfrevler

Perlen vor die Säue

Albtraum Gartenparty

Jammern auf hohem Niveau

6. Kapitel: Gärten für alle Lebenslagen

Die Baumscheiben-Gärtner

Was Vorgärten verraten

Treppenhaus-Flora

Ein Baum für gewisse Stunden

Das letzte Gärtchen

Editorische Notiz

Autorenporträt

Über das Buch

Impressum

[Leseprobe – Das Jahr des Gärtners]

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Und wer gießt bei dir?

1. Kapitel:
Hier wächst ein Trend

Buddha im Beet

Alle Jahre wieder wählen gartenliebende Menschen demokratisch den Baum und die Blume, das Gemüse und die Giftpflanze des Jahres und noch allerhand mehr. Was freilich nicht dazu führt, dass etwa der Gewöhnliche Teufelsabbiss, der 2015 zur Ikone erkoren wurde, daraufhin einen Siegeszug durch deutsche Gärten antrat. Nein, mit dem Trend im Garten ist es wie mit dem Wind. Er weht, woher er will. Und ist plötzlich überall. Zum Beispiel dieser:

Mit halb geschlossenen Augen lagert er am Rande des Rasens. Schmerbäuchig sitzt er unterm Flieder. Mit gefalteten Händen thront er im Tulpenbeet. Als Zwei-Meter-Mann steht er zwischen den Tannen. Sein Name ist Buddha, und er ist der neue Gartenzwerg.

Ob bei Karstadt oder eBay, bei Gärtner Poetschke, im Asia-Shop oder im Baumarkt – der gemütliche Dicke aus Fernost ist ein Bestseller, der sich anschickt, den Zipfelmützen den Rang abzulaufen.

Warum nur? Soll gezeigt werden, dass man schon mal pauschal in Asien war, aber als Reise-Mitbringsel war so ein Gartenbuddha dann doch zu klobig? Ist es ein Ausweis für liberale Multi-kulti-Gesinnung? Dann wäre ja ein kleines Garten-Minarett eine viel naheliegendere Anschaffung. Die galoppierende Beliebtheit des indischen Religionsstifters als Verzierung von Veranden, Kleingärten und Villengrundstücken ist mitnichten mit einer Konvertiten-Welle zu erklären; die Zahl der Deutschen, die nach dem Buddhismus leben, liegt unverändert bei bescheidenen 100000 bis 200000 erleuchteten Seelen.

Schon eher schwimmt der Gartenbuddha auf der trendigen Wellness-, Meditations- und Yoga-Welle, wie er da so im Schneidersitz (pardon: Lotussitz) im Grünen vor sich hin sinnt und dabei geheimnisvoll gut aussieht.

In der Geschichte der Gärten sind Statuen nichts Neues. Kaum war der Mensch beim Anbau von Kraut und Rüben übers Gröbste hinaus, erwachte sein Schönheitsdurst. Er leistete sich Blumen, und bald sann er auch über durable Blickfänge im Garten nach, die weder unschön verblühten noch gegossen werden mussten. An den Fürstenhöfen entschied man sich zunächst für griechische und römische Götter in Marmor. Schon im Barockzeitalter schlug dann die Geburtsstunde des Gartenzwergs. Die Regierenden fanden es amüsant, ihre Hofnarren – meist Zwerge – in Stein hauen zu lassen als Gartendeko. Durch die Aufklärung wurde diese adelige Attitüde verpönt, aber da hatten die kleinwüchsigen Gesellen schon die Herzen des Kleinbürgertums erobert und schmückten als Massenware aus Ton die Vorgärten.

Das Naserümpfen der gebildeten Stände über die bunten Trolle ist übrigens fast so alt wie der Zwergenaufmarsch selber. In seinem Versepos Hermann und Dorothea lässt Johann Wolfgang von Goethe schon 1797 einen Apotheker und Gartenzwergbesitzer auftreten, der sich darüber grämt, dass er belächelt wird, weil er den neuen Gartentrend verpasst hat, dem seine Zeitgenossen mittlerweile anhängen: »Denn alles soll anders sein und geschmackvoll, wie sie’s heißen, … alles ist einfach und glatt.«

Stilkritik und Spießer-Vorwurf hin oder her: Die deutsche Gartenzwerg-Population wird auf 25 Millionen geschätzt. Der betuchte Feingeist kann sich mittlerweile seinen Wichtel von Jeff Koons oder Philippe Starck gönnen, und ab 1990 kam es zu einem bundesweiten Gartenzwerg-Revival dank einiger Frohnaturen, die sogenannte Frustzwerge auf den Markt brachten: Kanzler Kohl oder Gregor Gysi mit abnehmbarer Zipfelmütze. Gnome als Exhibitionisten, mit entblößtem Hinterteil oder einem dicken Joint in der Hand. Gemeuchelte Zwerge mit Messer im Rücken und Wichtel, die den Stinkefinger zeigten. Gern genommen von Gartlern, die mit ihrem Nachbarn nicht auf bestem Fuße stehen. Und wie es in Deutschland so ist: Die Justiz wurde bemüht und verfügte, dass provokante Gartenzwerge an der Grundstücksgrenze eine Ehrverletzung darstellen und der Nachbar die Entfernung der unseriösen Gesellen verlangen kann.

Ob es mit Buddha ein ähnlich unrühmliches Ende nehmen wird? Noch sind keine nasebohrenden oder blank ziehenden Mönche auf dem Markt. Aber der Buddha aus dem Gartencenter kommt mittlerweile schon als Brunnen und Solarlampe daher, in Pink oder Neongrün und mit Spiegel-Pailletten. Dagegen hilft leider auch kein Amtsgericht …

Wer trotzdem mit dem garten-esoterischen Zeitgeist gehen will, sollte vielleicht lieber die Anschaffung von Buddhas Hand erwägen. Die ist zwar leider nicht frostfest, aber äußerst dekorativ und obendrein essbar. Auf botanisch heißt Buddhas Hand Citrus Medica und ist eine Variante des Zitronenbaums; im Süden wird aus der dickfleischigen Frucht das Zitronat hergestellt. Bei der Sorte Buddhas Hand sind die einzelnen Zitronensegmente mit Schale überzogen, was ihnen das aparte Aussehen einer vielfingrigen Hand verleiht, die man in buddhistischen Tempeln oft als Opfergabe sieht. Pragmatischere Chinesen und Japaner benutzen sie klein geschnitten für Desserts und als Raum-Parfum. Drum ist Buddhas Hand bei deutschen Gourmets und Teilzeit-Buddhisten neuerdings als Kübelpflanze gleichermaßen en vogue.